Fondsparen oder Riester-Rente?
Die Deutschen sind bekannt für ihre Sparsamkeit und Weltmeister in dieser Disziplin, und das trotz Wirtschaftskrise. Laut statistischem Bundesamt legt jeder Deutsche pro Monat 180 Euro auf die hohe Kante, das ist etwas mehr als ein Zehntel des durchschnittlichen Einkommens. Was jedoch die Effektivität des Sparens und Investierens betrifft, haben deutsche Anleger einen Hinkefuß.
Riester-Rente als Altersvorsorge
Nach wie vor beliebt ist das Riestern. Die verschiedenen Produkte der privaten Rentenversicherung, seien es Riester-Fondssparplan, Riester-Banksparplan oder der gerne als Eigenheimrente bezeichnete Wohn-Riester, finden reißenden Absatz. Die Argumente der staatlichen Förderung und der Auszahlungsgarantie aller Beiträge am Ende der Laufzeit sind natürlich nicht vom Tisch zu wischen, aber wer sich traut, den Schritt in die finanzielle Eigenregie zu wagen, kann bei vergleichbarer Laufzeit sein Geld wesentlich effektiver anlegen. Vor allem aber flexibler.
Wenig Flexibilität und hohe Kosten
Trotz aller Vorteile und Sicherheit, die das Riestern verspricht, schränken eine Reihe starrer Regeln den Sparer ein. Ist schon vor Eintritt ins Rentenalter mal Not am Mann, so kann auf das angesparte Riester-Vermögen nicht einfach zugegriffen werden. Frühestens ab 60 ist eine Auszahlung möglich. Bei vorzeitiger Kündigung müssen alle bisherigen Förderungen zurückgezahlt werden. Gleiches gilt auch, wenn der Sparer vor der Rente stirbt. Vererbt werden kann das Riester-Vermögen nur an den Ehepartner, der allerdings muss den Riester-Vertrag weiterführen. Erben Kinder oder der Lebensabschnittsgefährte, so müssen ebenfalls alle Förderungen an den Staat zurückgegeben werden, und zwar für die gesamte Laufzeit des Riester-Vertrages.
Das Riester-Produkt oder den Anbieter zu wechseln, ist umständlich und mit hohen Gebühren und Verlusten verbunden und auch insgesamt verringert der hohe Verwaltungsaufwand für diese Form der privaten Rentenvorsorge die Rendite. Allein die Ausgabeaufschläge liegen bei 5 Prozent.
Wer sich für eine Eigenheimrente entschieden hat, muss den geförderten Wohnraum selbst nutzen. Wer seine Immobilie lieber vermieten möchte, um im Wohnort flexibel zu bleiben, muss die Förderungen zurückzahlen.
Die Riester-Rente und den noch recht jungen Wohn-Riester behandeln wir auf den folgenden Seiten ausführlicher:
- Riester-Rente >>>
- Wohn-Riester >>>
Kostenloses Angebot zur Riester-Rente anfordern
Über das nachfolgende Formular können Sie ein kostenloses und unverbindliches Angebot sowie eine individuelle Beratung zur Riester-Rente anfordern (Versicherungsvermittlung erfolgt über die finanzen.de AG bzw. über deren Lead-Börse angeschlossene Makler):
Fondsparpläne
Wer sich diesen Restriktionen nicht unterwerfen will, ist mit Fondssparplänen besser beraten. Sie sind kostengünstiger und auf sie kann wesentlich flexibler zugegriffen werden. Wofür der Sparer sein Geld letztlich verwendet, ist allein seine Angelegenheit.
In punkto Sicherheit können Fondssparpläne mit den Riesterprodukten mithalten. Je länger die Laufzeit, desto sicherer undberechenbarer sind auch die zu erwartenden Renditen. Das haben die deutschen Standardwerte für langfristige Anlagen gezeigt. Hohe Gebühren, die die Rendite senken, lassen sich vermeiden bzw. drücken, wenn man auf Direktbanken und Fondsplattformen zurückgreift.
Generell gilt: Je höher das Risiko, desto höher die Rendite. Zwei grundsätzliche Anlageformen stehen zur Auswahl, wenn Vermögen über einen längeren Zeitraum aufgebaut werden soll: Staats- und Unternehmensanleihen und Unternehmensbeteiligungen.
Aktive und passive Fonds
Entscheiden muss sich der Anleger vor allem jedoch zwischen aktiven Fonds und passiven Indexfonds. Passive Indexfonds haben den Vorteil, dass in den Marktdurchschnitt investiert wird. Sie bilden den Index, auf den sie sich beziehen, möglichst genau ab und können so gerade langfristig sichere Gewinne einfahren. Die Gefahr, dass sich die Anlage entgegen dem durchschnittlichen Markt entwickelt, ist minimiert. Sie sind somit die eindeutig sicherere Variante. Zudem kann man sich einen teuren Fondsmanager sparen, zumal zwei Drittel der gemanagten Fonds sich schlechter als der Markt entwickeln.
Mit der richtigen Auswahl jedoch können die Gewinne aktiver Fonds ausgesprochen hoch sein. Empfehlenswert ist daher eine Mischung aus aktiven und passiven Fonds. Für langfristige Anlagen bieten sich dabei Asien und Südamerika an, die im Wirtschaftswachstum nachziehen und sich schneller entwickeln als die bereits etablierten Wirtschaftsmächte.
Ausführlichere Informationen und Vergleiche zum Thema Fondssparen liefert unser Ratgeber auf der folgenden Seite:
- Fondssparen >>>
Als Fazit lässt sich sagen, dass der Abschluss einer Riester-Altersvorsorge sicherlich sehr bequem ist. Ein höheres Vermögen aber kann sich definitiv mit Fondssparplänen entwickeln, auch wenn diese natürlich einen wesentlich höheren Betreuungsaufwand haben.
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