Der Cost-Average-Effekt beim regelmäßigen Sparen
Für Laien, die sich noch nie oder nur am Rande mit Wertpapieren und Fonds-Sparplänen befasst haben, ist der Begriff Cost-Average-Effekt erst einmal nichtssagend, oft sogar eher verwirrend. Auch die wörtliche Übersetzung „Durchschnittskosteneffekt“ trägt nicht unbedingt zum besseren Verständnis bei.
Was ist der Cost-Average-Effekt?
Um diesen Effekt zu begreifen, muss man die Zusammenhänge und die Funktionsweise eines Fondssparplans kennen. Anders als bei einem Sparplan, für den regelmäßig ein fester Betrag einbezahlt und gutgeschrieben wird, verbuchen fondsbasierte Sparvarianten Wertpapieranteile. Das heißt, von der Sparrate werden entsprechend des aktuellen Kurswertes Anteile gekauft. Kostet ein Fondsanteil 25 Euro, werden bei einer Sparrate von 50 Euro zwei Anteile im Depot hinterlegt.
Da die Kurse Schwankungen unterliegen, werden im nächsten Monate möglicherweise weniger Anteile gekauft, weil der Fonds im Kurs gestiegen ist und damit teurer wurde. Oder der Kurswert fällt und es können mehr Anteile für die gleiche Sparrate erworben werden. Diese Anteile bleiben, unabhängig davon wie der Wert sich entwickelt. Steigt der Kurs nun dauerhaft – immer gesehen auf mehrere Jahre und nicht nur kurzfristig – profitiert man also davon, zwischenzeitlich mehr Anteile zu einem niedrigen Kurs erwerben zu können. Bei Fonds gilt in der Regel: Je länger gespart wird, desto günstiger, im Sinne von renditestärker, macht sich dieser Effekt bemerkbar.
Beispielrechnung zum Cost-Average Effekt
Um es zu verdeutlichen, hier eine vereinfachte Beispielrechnung:
Ausgangslage: Die Sparrate beträgt 50 Euro monatlich. Es wird nur in einen Fonds ohne Ausgabeaufschlag investiert und das Depot ist kostenlos. Für den Cost-Average-Effekt sollte man das Augenmerk auf den Differenzbetrag legen. Er zeigt recht deutlich, wie sich die Durchschnittskosten auf die Rendite auswirken.
Monat | Sparrate (in Euro) |
Kurswert (in Euro) |
Anteile | Anteile ges. | Wert der Anteile (in Euro) |
Sparleistung (in Euro) |
Differenz (in Euro) |
1 | 50,00 | 25,00 | 2,00 | 2,00 | 50,00 | 50,00 | 0,00 |
2 | 50,00 | 21,25 | 2,35 | 4,35 | 92,44 | 100,00 | -7,56 |
3 | 50,00 | 24,40 | 2,05 | 6,40 | 156,16 | 150,00 | +6,16 |
4 | 50,00 | 25,10 | 1,99 | 8,39 | 210,89 | 200,00 | +10,89 |
5 | 50,00 | 22,30 | 2,24 | 10,63 | 237,05 | 250,00 | -12,95 |
6 | 50,00 | 20,75 | 2,41 | 13,04 | 270,58 | 300,00 | -29,42 |
7 | 50,00 | 21,15 | 2,36 | 15,40 | 325,71 | 350,00 | -24,29 |
8 | 50,00 | 21,95 | 2,28 | 17,68 | 388,07 | 400,00 | -11,92 |
9 | 50,00 | 22,50 | 2,22 | 19,90 | 447,75 | 450,00 | -2,25 |
10 | 50,00 | 23,05 | 2,17 | 22,07 | 508,71 | 500,00 | +8,71 |
11 | 50,00 | 23,15 | 2,16 | 24,23 | 560,92 | 550,00 | +10,92 |
12 | 50,00 | 23,60 | 2,12 | 26,35 | 621,86 | 600,00 | +21,86 |
Würde man diesen Faden nun für mehrere Jahre weiterspinnen und läge der Kurswert nach zehn Jahren bei 32,00 Euro, hätten die in den ersten zwölf Monaten gekauften 26,35 Anteile einem Wert von 843,20 Euro. Das sind 243,20 Euro mehr als investiert wurde. Sollte der Kurs allerdings deutlich niedriger liegen, kann am Ende unter dem Strich natürlich auch ein Minus stehen.
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