Bausparen
Der Bausparvertrag
Bausparverträge sind in punkto Geldanlage eines der liebsten Kinder der Deutschen. Vom Prinzip her handelt es sich auch um einen Sparplan, allerdings mit einer ursprünglich sehr fest umrissenen Zielsetzung: Das Geld sollte für den Kauf oder den Bau einer Immobilie genutzt werden. Mittlerweile werden Bausparverträge auch dann abgeschlossen, wenn in naher Zukunft kein Eigentum erworben respektive geschaffen werden soll. In dem Fall dient das Bausparen als kapitalbildende Maßnahme, mit der zumindest die Option besteht, das Geld später tatsächlich in eine Immobilie zu investieren
Bausparen als Weg zum Eigenheim
Genau darum ging es, als die Idee des Bausparens geboren wurde. Ziel war es, den Traum vom Eigenheim schneller realisieren zu können. Der Weg dorthin besteht aus vier Phasen. Beim Abschluss des Vertrages legt der Kunde fest, wie hoch die Bausparsumme sein soll und zahlt abhängig von den finanziellen Möglichkeiten und persönlichen Zielen eine feste monatliche Rate in den Vertrag ein. Die Guthabenzinsen stehen von Anfang an fest und werden für die gesamte Laufzeit garantiert.
Ansparphase mit staatlicher Förderung durch Wohnungsbauprämie und Vermögenswirksame Leistungen
Das eigentliche Sparen bildet die zweite Phase und wird vom Staat unterstützt. Zum einen über die Wohnungsbauprämie von bis zu 45 Euro im Jahr, vorausgesetzt das zu versteuernde Einkommen liegt unterhalb von 25.600 Euro (bei Ehepaaren 51.200 Euro) und das Geld ist für eine Wohnimmobilie bestimmt. Ausnahmen sind Verträge, die vor dem 1. Januar 2009 oder von Kunden unter 25 Jahren abgeschlossen wurden. In dem Fall darf nach sieben Jahren frei über das Kapital verfügt werden. Zum anderen hilft der Staat mit vermögenswirksamen Leistungen – maximal 43 Euro im Jahr. Hier gilt eine Einkommensobergrenze von 17.900 Euro.
Zuteilung eines Bausparvertrages und Darlehensphase
Während der Ansparphase müssen in der Regel 40 bis 50 Prozent der vereinbarten Bausparsumme eingezahlt werden. Lautet der Vertrag über 50.000 Euro, sind das bei 40 Prozent 20.000 Euro. Die dritte Phase beginnt, sobald der nötige Sparbetrag erreicht wurde und der Vertrag zuteilungsreif ist. Der Kunde erhält dann die komplette Bausparsumme in Höhe von 50.000 Euro, davon 30.000 Euro als Bauspardarlehen (bei einem Vertrag über 40 Prozent). Nach der Auszahlung folgt mit der Tilgung die vierte Phase. Der Kreditzins steht ebenfalls schon bei Vertragsabschluss fest. Die monatliche Belastung fällt allerdings höher aus als bei anderen Immobilienkrediten, weil eine schnellere Tilgung vorgesehen ist.
Bausparvertrags-Vergleich
Da die Wohnungsbauprämie bei Bausparverträgen, die als reiner Sparplan genutzt werden, seit 2009 entfällt – abgesehen von jungen Kunden bis 25 Jahren – bleiben nur der Guthabenzins und gegebenenfalls die vermögenswirksamen Leistungen, mit denen sich eine Rendite erwirtschaften lässt. Berücksichtigt werden müssen dabei auch die Abschlusskosten, die zwischen einem und 1,6 Prozent der Bausparsumme betragen und den Gewinn deutlich minimieren. Einige Banken zahlen diese Gebühr zurück, wenn kein Darlehen in Anspruch genommen wird. Ob sich Bausparen als Alternative zu anderen Sparplänen rentiert, zeigt nur ein Vergleich der Konditionen.
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